Ist Ihnen bewusst, dass es ein offizielles Gegenteil zu "durstig" gibt, das kaum jemand kennt oder benutzt? Es ist an der Zeit, dieses kuriose Kapitel der deutschen Sprachgeschichte aufzudecken und zu verstehen, warum ein Wort, das eigentlich eine Lücke füllen sollte, fast völlig in der Versenkung verschwunden ist."Sitt" [\ˈzɪt], manchmal auch [\ˈsɪat], ist ein Kunstwort, das als Adjektiv das Gegenteil von "durstig" (also nicht mehr durstig) bedeuten soll. Klingt logisch, oder? Die Realität sieht jedoch anders aus. Die Erfindung von "sitt" war der größte und bekannteste Versuch, eine vermeintliche Lücke in der deutschen Sprache durch einen Wettbewerb zu schließen. Dieser Wettbewerb, initiiert von keinem Geringeren als dem Duden und dem Getränkehersteller Lipton im Jahr 1999, sollte ein für alle Mal klären, welches Wort das fehlende Puzzlestück im semantischen Feld des Durstes sein könnte.Allerdings hat sich das Wort "sitt" trotz offizieller Weihen – laut Duden und der Gesellschaft für deutsche Sprache ist es das offizielle Gegenteil von "durstig" – nie wirklich durchgesetzt. Stattdessen greifen die Deutschen lieber zu Umschreibungen wie "nicht durstig", "undurstig" oder verwenden das Wort "satt" im übertragenen Sinne. Diese Alternativen scheinen intuitiver und weniger konstruiert als das offizielle "sitt".
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